Der TSC Mülheim an der Ruhr ist bekanntlich ein Verein sowohl fürs Sporttauchen als auch fürs Unterwasserrugby. Vom 24.08. bis zum 31.08. erkundeten die tauchenden Rugbyspieler, bzw. diesmal vielmehr die ruppenden Taucher unseres TSC Mülheim (teilweise auch a.D.) den Süden des (ägyptischen) Roten Meeres.
Ein Taucher, immerhin mit Boxerfahrung, konnte auch noch angeworben werden, so dass eine gemütliche Gruppengröße von zehn Personen erreicht wurde.
Dem eigenen Leistungsanspruch als ehemalige deutsche Meisterinnen und Meister, ehemalige Europameister sowie amtierende Europameistertrainer im Unterwasserrugby folgend, wurden bereits in der Reisevorbereitung zahlreiche Tauchgänge (und Kurse) absolviert. Alle reisten in ihrer (individuellen) taucherischen Höchstform an.
Nach der Ankunft im viel zu heißen Marsa Alam und dem Transfer zum Ausgangspunkt der Reise, Port Ghalib, konnte die Truppe noch eine entspannte Nacht im Hotel verbringen und sich akklimatisieren, ehe es am nächsten Morgen auf das Safarischiff M/Y Thunderbird ging. Das würde dann auch die Heimat für die nächsten Tage darstellen. Tourguide Chris begrüße alle an Bord, und nach den üblichen Formalitäten zauberte die Crew ein köstliches Buffet, ehe es auf See ging.
Die M/Y Thunderbird startete ab Port Ghalib für ca. 13 h in Richtung Süden und testete bei nicht zu knappem Wind und ordentlichem Seegang die Mägen der Reisegruppe. Während der Fahrt wurde in Theorie und Praxis erlebbar gemacht, was schaukeln, stampfen, gieren, rollen und die Kränkung für das eigene Wohlbefinden bedeuten (Zwischenstand vor der ersten Nacht: ca. ein Blister Stugeron weniger…).
Am nächsten Morgen lag das Schiff dann aber geschützt vor Wind und Wellen. So konnten sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer auf die bevorstehenden Tauchgänge freuen. Nach einem kurzweiligen Checkdive (Maske ausblasen, Atemregler angeln und Boje setzen) befand Chris uns alle für tauchtauglich.
Der Teufel ist jedoch ein Eichhörnchen und leider erlitt ein Gruppenmitglied beim Auftauchen auf den letzten 30 cm ein Trommelfellbarotrauma, was leider sein Aus für die restlichen Tauchgänge bedeutete (es sollte nicht der letzte Ausfall bleiben, denn auch Pharaos Rache erwischte den ein oder anderen).
Die nächsten Tage und Tauchgänge führten uns zu unterschiedlichen Spots mit facettenreichen Landschaften und bunter Flora und Fauna. Chris bereitete uns in seinen Briefings mit Karten und seinem Bio-Wissen auf Steilwände und Seegraswiesen, auf Korallenformationen sowie Groß- und Kleingetier vor.
Zu den Highlights der Tour gehörten ohne Zweifel die Steilwände von Elphinstone (inkl. Haischatten in der Tiefe), Schildkröten, Palettenstachler, Federschwanzrochen, Muränen, Schlangenaale, minutenlanges Tauchen durch enge und weite Kavernen, beeindruckende Steinkorallengärten mit vielen bunte Fischen und natürlich das Kleinvieh bei den abendlichen Nacht-TG (Gebänderte Scherengarnelen, Krebse, Spanische Tänzerin). Manche erspähten sogar als Barrakuda getarnte Flötenfische.
Der letzte ausgedehnte Tauchgang in Abu Dabab wurde von mehreren Schildkröten abgerundet und es ging (leider) ans Spülen und Packen. Am späten Mittag legte die M/Y Thunderbird wieder in Port Ghalib zum Landgang an und in den Hafenkneipen wurden bereits erste Pläne für zukünftige Touren angerissen.Vielleicht kommen ja beim nächsten Mal auch nicht-rugbyspielende Mitglieder unseres Tauchvereins mit.
Zu guter Letzt gebührt der Crew und unserem Guide Chris ein großes Lob . Vielen Dank für schöne und sichere Tauchgänge!
Ein Bericht von Marc Peters